MediaCenter Obsessionen

10. April 2009 mediacenter 0

Ich beschäftige mich seit einiger Zeit recht intensiv mit MediaCentern und allem was dazu gehört.

Ein MediaCenter ist im Groben ein an den Fernseher und das restliche Multimediasystem angeschlossener Computer. Dieser beinhaltet alle möglichen Mediendateien wie Filme, Serien, Musik und Bilder, die man dann gemütlich von der Couch aus mit Fernbedienung und großem Bildschirm anschauen kann.

Nach einigem Herumprobieren habe ich MediaPortal für mich entdeckt. MediaPortal ist eine Opensource C# Software, die auf gängigen Windows Systemen läuft und alle Bereiche eines MediaCenters in schöner Form abdeckt. Vor allem hervorzuheben ist hierbei die Plugin-Schnittstelle, durch die MediaPortal fast beliebig um weitere Funktionen erweitert werden kann.

Ein paar Tests später habe ich mir Hardware für ein eigenständiges Gerät bestellt und zusammen gebaut. Das ganze läuft inzwischen auch schon ganz okay, perfekt ist es allerdings nicht. Um es perfekt zu machen, werde ich wohl von vorn anfangen und das ganze auch hier dokumentieren.

Zunächst einmal eine kleine Beschreibung davon, was meine jetzige Installation kann und wo es noch hapert.
Die aktuelle Hardware besteht aus folgendem:

  • Mainboard: Asus xxx-HDMI
  • CPU: AMD Athlon X2 4850e
  • 2GB DDR Ram
  • CPU Kühler: Scythe Kama Cross
  • Grafikkarte: AMD 3200-HD
  • Festplatte: Samsung F1 Spinpoint 1 Terrabyte
  • DVD Laufwerk: Sony
  • Netzwerk: PCI-Wlan
  • Gehäuse: Silverstone GD01-MX mit Fernbedienung
  • Fernbedienung: Logitech Harmony 895
  • TV-Tuner: Hauppauge PVR-150
  • Gamepad: XBOX 360 für Windows

Zunächst wollte ich eigentlich nur Serien und Filme von der Festplatte abspielen. Nachdem ich inzwischen mitbekommen habe, was funktioniert sind inzwischen die Ansprüche etwas gestiegen.

Was ich mit der momentanen Installation bisher erreicht habe:

  • Filme und Serien werden schön dargestellt und abgespielt, angereichert durch Informationen, Cover- und Hintergrundbilder aus dem Internet
  • Streaming Musik von Last.FM
  • Musik von der Festplatte
  • Film Trailer von apple.com
  • Anbindung der Fritz!Box, ruft jemand an während ich einen Film oder eine Serie schaue pausiert das MediaCenter und zeigt die Rufnummer, Name und das Bild (wenn vorhanden) des Anrufers an. Ist das Gespräch vorbei geht der Film weiter.
  • Steuerung des ganzen per Fernbedienung
  • Sound über den AV-Receiver
  • Anschluss an den Fernseher per VGA
  • Spielen von Super Nintendo und Megadrive Spielen im Emulator

Das hört sich ja schonmal gut aus, oder? Ist es auch finde ich, das MediaCenter macht schon in dieser Version jede Menge Spass. Allerdings ist noch nicht alles zu meiner Zufriedenheit:

  • Man sieht beim Booten und Herunterfahren, dass es Windows ist
  • Das Booten dauert noch etwas lange
  • Der Lüfter ist zu laut. Ich vermute, das liegt am zu geringen Platz zwischen Lüfter und Gehäusedeckel, und daran, dass ich AMD Cool’n’Quiet nicht vernünftig zum Laufen bringe
  • Die Fernbedienung kann noch nicht alle Funktionen, manchmal werden Tastendrücke nicht registriert, manchmal aber auch doppelt.
  • Musik von der Festplatte ist nicht wirklich vernünftig zu bedienen
  • Sound über den AV Receiver kommt nur aus den vorderen Lautsprechern. Schöner fände ich natürlich Surround Sound, auch wenn nur ein Stereo Signal vorliegt
  • Spielen von MAME Emulationen, Steuerung der Emulatoren auch per Fernbedienung oder zumindest sollte das Beenden derer per Gamepad möglich sein.

In meinen Träumen gehe ich mir natürlich noch ein bisschen weiter als diese einfache, erste Stufe vor. Stell dir folgendes vor:

Ein Homeserver oder NAS steht irgendwo unauffällig im Schrank. Dieses beinhaltet auf mehreren sehr großen Platten alle Mediendaten des Hauses, natürlich inklusive „intelligenter“ Backupstrategie. Ausserdem beinhaltet dieser Server mehrere TV Karten um gleichzeitig mehrere (HD) Sender aufzunehmen und ins Netzwerk zu streamen.

Im Wohnzimmer und an anderen möglichen Stellen (der Trend geht zum 2. und 3. Fernseher) finden sich Clients die nur eine kleine Solid State Disk mit dem Betriebssystem inne haben, alle anderen Daten kommen über Gigabit LAN vom Server. Dies sollte es ermöglichen, die Clients in unauffällige, edle Gehäuse zu stecken die trotzdem nicht zu warm werden.

Perfekt wäre es, wenn die Medien den Bewohnern des Hauses „folgen“ würden.
Das Linux Media Center kann dies soweit ich informiert bin schon, indem es die Mobiltelefone per Bluetooth verfolgt. Aber diese Punkte sind noch alle Zukunftsmusik. Das mit dem File- und TV-Server würde mit MediaPortal zwar schon halbwegs funktionieren, aber einige sehr wichtige Plugins sind für solche Multiseat Lösungen nicht wirklich ausgelegt.
Hier liegt die Hoffnung auf MediaPortal 2, welches ein von Grund auf neu entwickeltes System ist, das sich aber schätzungsweise noch eine sehr lange Zeit in der Entwicklung befinden wird bevor man es wirklich produktiv verwenden kann.

Man sieht, es gibt viel zu tun.

Ich werde das ganze Schritt für Schritt angehen und hier versuchen zu dokumentieren, schätzungsweise werden die einzelnen Beiträge dann auch etwas kleiner als dieser und enthalten mehr nützliche Informationen.

Was ich mir davon erhoffe ist, anderen die in einer ähnlichen Situation sind damit ein bisschen unter die Arme zu greifen, Leuten zu zeigen was heutzutage möglich ist und natürlich auch mir die ein oder andere Hilfestellung bzw. Verbesserung aus den Kommentaren zu ziehen 😉